Egal ob Jung oder Alt: Für die meisten ist ein Besuch im Disneyland die Kirsche auf der Spass-Sahne. Mit Arielle, Simba und anderen fabelhaften Disneycharakteren kuscheln, wilde Achterbahnfahrten erleben und sich den Bauch mit mickeyförmigem Food vollschlagen, und die darauffolgende Achterbahnfahrt bereuen - einen besseren Tag kann man sich kaum vorstellen. Auch die unzähligen Souvenirshops bieten Vieles, wofür es sich lohnt, das hart verdiente Geld aus dem Fenster zu schmeissen. Mit Mickeyohren sehen Selfies einfach besser aus, wissen wir doch alle.
Doch einigen Jungebliebenen reichen die schwarzen Kreise auf dem Kopf nicht aus. Lieber würde man sich in entzückendste Belle-Kleider oder luftigste Aladdin-Hosen werfen, um als lebensechter Disneyheld durch den Freizeitpark zu schlendern. Ist ja nicht das ganze Jahr Fasnacht. Doch da macht der Unterhaltungsriese allen Möchtegernprinzessinnen und –prinzen einen fetten Strich durch die Rechnung. Denn Disney verbietet allen über 14-Jährigen sich als Disneyfigur zu verkleiden. Die kleinen Besucher sollen die «falschen» Pocahontase und Schneewittchen nicht mit den «richtigen» Figuren – den verkleideten Mitarbeiter – verwechseln.
Riesencommunity gegen Disneyverbot
Für all die gebrochenen Disney-Herzen gibts ein Pflaster: Disneybounding. Das «Cosplay light» greift zwar in die Kleidertrickkiste, aber nicht allzu tief. Anstatt mit Perücke, Ballkleid und dazugehörigen Accessoires wie Kronen und Zauberstäben rumzuwuseln, erlaubt Disneybounding farbtechnisch mit einfachen Kleidungsstücken an seinen bevorzugten Disneycharakter anpassen. Grüne Hose, violettes Top und rote Mütze – schon ist man Arielle.
Um diese einfache Art von Disney-Cosplayern gibt es sogar eine ganze Community. Angefangen hat das Phänomen 2012 auf dem Tumblrblog der Bloggerin Leslie Kay. Darauf sammelte sie Disney-Kostüminspirationen, die nicht zu tief ins Portemonnaie gehen und dabei auch nicht gegen die Kleidervorschriften der Freizeitparks verstossen.
«Ist das nicht…?»
Zur gleichen Zeit etwa begannen auch andere Besucher ihre Verkleidungen auf Instagram zu posten. Seitdem wächst die Gruppe von Disneybounding-Liebhabern weltweit immer mehr: Auf Facebook zählt die grösste Gruppe über 20‘000 Fans, auch einige Instagram-Accounts widmen sich dem Thema und natürlich eine umfangreiche Website.
Also, beim nächsten Disneyland-Besuch nicht verzweifeln, sondern einfach auf eine gute Kleiderkombi zurückgreifen, die Besucher stehen bleiben lässt, während sie sich fragen: «Ist das nicht…?»
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