«Ist dir nicht heiss unter dem Tuch?», «Wie sehen eigentlich deine Haare aus?» und «Fühlst du dich nicht unterdrückt?», sind nur einige der Fragen, mit denen sich Hidschab-Trägerinnen im Alltag oft rumschlagen müssen. Muss man sich immer und immer wieder erklären, verdreht man irgendwann verständlicherweise nur noch genervt die Augen. Nicht so Mona Haydar – sie rappt lieber über ihre Kopfbedeckung.
Die 28-jährige syrisch-amerikanische Aktivistin vermischt in ihrem allerersten Song «Hijabi» orientalische Klänge und gängige Vorurteile. «Das Einzige, was mich interessiert, ist diese Welt freundlicher zu machen. Das ist das Ziel und die Absicht hinter all meiner Arbeit», erklärt sie der BBC in einem Interview. Ausserdem wolle sie die bestehende Voreingenommenheit über das Tragen von Kopftüchern und ihren muslimischen Glauben zerschmettern – und zwar mit richtig viel Swag (sagt man das überhaupt noch?), wie sie in der Line «Keep swaggin my hijabis» rappt.
«Nie hat sich jemand so vulgär mit einem Kopftuch bewegt»
Ob sie das mit ihrem Track wohl schafft? Dass der Song von Tunde Olaniran produziert wurde, die auf der Hot-Shit-Liste des «Rolling Stone» gelistet ist, könnte zumindest helfen. Die Kommentarspalte unter dem Video spricht jedoch schon für sich. Einige kritisieren Mona: «Fürchte Allah, niemals hat sich jemand so vulgär mit einem Kopftuch bewegt.» Andere kontern, man müsse endlich kapieren, dass es beim Kopftuchtragen nicht um Anstand gehe, sondern um Spiritualität und die eigene Verbindung zu Gott.
Klar ist: Die Aktivistin will Muslima dazu ermutigen, sich in ihrem Verhalten nicht einschränken zu lassen und für sich einzustehen, ob mit oder ohne Hidschab.
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