Hinter dem kleinen aber feinen Studio «Trepidation Comics» aus Minnesota, das derzeit in aller Munde ist, stehen Autor Z. M. Thomas und Zeichnerin Amelia Woo. Schon 2004 gründeten sie ihr Atelier und legen sich seitdem regelmässig mit religiösen Fundamentalisten und anderen Konservativen an. Ihre satirischen Comic-Heftchen setzen sich auf – zugegeben – ziemlich harte und fast schon aggressive Weise mit Themen wie Abtreibung, Gewalt im Namen Gottes und blindem, unkritischen Gehorsam gegenüber Religionsführern auseinander.
Abgetriebener Fötus im Jewrassic Park
Seit vor ein paar Tagen auf Facebook Ausschnitte ihres Werkes «The Bible 2» auf Facebook viral gingen, können sich die Macher vor Anfragen kaum noch retten. Nicht nur ihre Bibel-Fortsetzung – die mit pinken Einhörnern und einem mit Laserkanone ausgestatteten Jesus Christus beeindruckt – muss nachgedruckt werden.
Auch ältere Werke wie das skandalöse «Jewrassic Park» oder «Abe the Aborted Fetus», dessen Titelheld ganz offensichtlich lebendig der Sondermülltonne einer Abtreibungsklinik entsprungen ist, können der Nachfrage kaum standhalten. «Es waren ein paar total verrückte Tage hier bei uns. Wir haben an nur einem Wochenende die gesamte geplante Jahresauflage der Bibel-Comics verkauft!», freut sich das Duo auf Facebook.
Hater sollten besser mal lesen
Trotz – oder gerade wegen – des Erfolges drehen jetzt natürlich gewisse Leute hart am Rad. Vor allem christliche Gruppierungen fühlen sich von den Inhalten der «Trepidation Comics» angegriffen und schicken beleidigte Hassnachrichten an das Studio, rufen sogar zu Boykotten auf.
Z. M. Thomas entgegnet: «Trepidation Comics promoten keine politische oder religiöse Agenda. Wir haben Leser auf der ganzen Welt, mit verschiedensten Backgrounds. Wir versuchen, die Ansichten all unserer Leser zu respektieren. Würden unsere Gegner die Bücher vielleicht mal lesen, hätten sie ein besseres Verständnis für das, was wir aussagen wollen.» Wer sich jetzt (wie wir) immer noch nicht ganz sicher ist, was denn genau die Aussage sein soll, der nimmt sich also am besten eines der Hefte zur Hand.
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